Liturgie aus Jazz und Lyrik

Eine Missa lecta cum musica

Messe ist der Name für den katholischen Gottesdienst. Zu ihr gehört ein historisch gewachsenes festgelegtes Ritual aus Worten und Melodien. Im Ablauf der Messe kommen unterschiedliche Aussagen und Stimmungen zum Ausdruck, die das Verhältnis zu Gott aufnehmen beschreiben und in Geist und Gemüt wirken lassen.
Das in Jahrhunderten entstandene Messformular gibt dem Klagen, Danken, Flehen, Bekennen, Loben seinen Ort und seine Zeit. Menschen können darin aus der Zerrissenheit zu sich kommen.
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Liturgie aus Jazz und Lyrik -
Unsere Aufführung geht von der Erkenntnis aus, dass sich Gegenwartstexte und zeitgenössische Rhythmen dem alten Messablauf nicht sperren. Wir entdeckten, dass sie sich durch die Einbettung in den liturgischen Kontext vertieft und glaubwürdig öffnen. Es sind Worte und Kompositionen zu hören, die fernab der gottesdienstlichen Versammlung entstanden, in ihrem Gehalt jedoch den Teilen der Messe nahe stehen.
Sie versuchen eine Synthese von Glaubenstradition und heutigem Glauben, der offen oder verschlüsselt Konfessionen und religiöse Gedanken Sprache werden lässt.


"Heaven" - Treffurt 2005
M.Segal, K.Schloz, J.Roder, H.Ernst

jazz-lyrik-messe

Die Messe für Jazz und Lyrik bringt die sechs liturgischen Teile des abendländisch-christlichen Gottesdienstes: Kyrie, Gloria, Credo, Sanctus, Benedictus, Agnus Dei mit Literatur und Musik, mit Lyrik und Jazz des 20. Jahrhunderts im Wissen um ihre Verschiedenheit in einen engen Zusammenhang.


"Gloria" - Berlin 1999
M.Segal, M.Dierkes, J.Roder, H.Ernst, C.Neuss

Jazz und Lyrik sind hervorragend geeignet, existentielle Grunderfahrungen vielgestaltig und nuancenreich wiederzugeben. Diesen Anspruch mit der traditionellen Form der Messe zu konfrontieren, ist eine Herausforderung.

Das Ich, das sprechend und musizierend im Mittelpunkt unserer Darbietung steht, ist verzweifelt, verwundert, schwankend und stark, es bekennt, lobpreist, es hofft. Es ist ein Ich, das wir kennen, weil es uns zeitlich, sprachlich und musikalisch "modern" entgegentritt.
Es ist uns überraschend vertraut, weil es sich in einer Form und Tradition bewegt, die vielen Generationen unaufgebbar Halt in Freude und Leid - im Angesicht Gottes -gewesen ist.

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die anderen Projekte:
- Jazz-Gottesdienste "IN SPIRIT"
- von Martin Luther bis Miles Davis
- Paul Gerhardt keeps Swinging

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